Demo: konsequent. feministisch. antifaschistisch. – Kick Them Out! Nazizentren Dichtmachen.

Die KickThemOut-Kampagne geht in die nächste Runde! Nachdem wir bei unserer letzten Demo bereits einen feministischen Block an der Spitze hatten, steht nun eine feministische Analyse der Identitären ins Haus. Geschlechterkonstruktionen spielen auch bei den „Neuen Rechten“ eine zentrale Rolle – nicht nur in der Ideologie der Ungleichheit, sondern auch in ihren internen Machtstrukturen. Ihr traditionelles, patriarchales Verständnis von Geschlecht, neben Rassismus und Antisemitismus, ist ein wichtiger Bestandteil ihres anti-universalistischen, völkischen Weltbilds. Das wollen wir in einer Reihe von Vorträgen und Workshops herausarbeiten, die die Identitären aus feministischer Sicht betrachten. Außerdem bitten wir euch wieder auf die Straße: Für einen feministischen Antifaschismus und einen antifaschistischen Feminismus!

Wir als KickThemOut-Kampagne beziehen eine klare emanzipatorisch-feministische Position: Wir wollen eine Gesellschaft ohne Patriarchat, ohne Sexismus und ohne andere Ausbeutungsmechanismen. Antifaschismus kann und darf sich nicht damit zufrieden geben, dass manche eben nur ein bisschen frei sind.

Im Gegensatz dazu missbrauchen die Identitären den Begriff des Feminismus für ihre rassistisch-völkischen Zwecke: Unter dem Titel „#120db“ versuchen sie, ein vermeintlich emanzipiertes, rechtes Frauenbild zu verkaufen und instrumentalisieren dafür Betroffene sexualisierter Gewalt zu. Die „Identitären“ projizieren dabei das Problem sexualisierter Übergriffe allein auf migrantische Männer. Die Existenz weiß-deutscher Täter oder nicht-weißer Betroffene spielt für sie natürlich keine Rolle. Damit schließen sie an gesamtgesellschaftlich mehrheitsfähige, rassistische Vorstellungen und Stereotype an. Die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen kommt im völkischen Weltbild der „Identitären“ nicht vor. Der längst überfälligen Diskussion über sexualisierte Gewalt und Männlichkeit darf man jedoch nicht durch rassistische Schuldzuschreibungen entfliehen. Es gilt stattdessen, den Opfern sexualisierter Übergriffe solidarisch zur Seite zu stehen!

Und trotz ihres Versuchs den Begriff Feminismus zu kapern, dämonisieren die Identitären gleichzeitig die progressiven Errungenschaften feministischer Bewegungen. Die „Identitären“ beziehen sich auf das gesellschaftlich tradierte Bild von genau zwei klar voneinander getrennten Geschlechtern und schreiben Männern und Frauen dabei vermeintlich natürliche Rollen zu. Frauen werden von ihnen als fürsorglicher und empathischer als Männer verstanden, weshalb es ihre Aufgabe sei, den Männern im Kampf den Rücken zu stärken. Sie bedienen damit also patriarchale Klischees – vermeintlich kämpferisch verpackt. Mit diesen naturalistischen Vorstellungen von Geschlecht sind sie voll auf Linie mit Sexisten bis in die „Mitte der Gesellschaft“.

Am „Identitären“ Geschlechterbild sieht man eine der zentralen Eigenschaften ihrer Ideologie, nämlich eine Ablehnung eines universalistischen Weltbilds und damit der Vorstellung, dass alle Menschen gleichwertig sind. Stattdessen behaupten sie, dass von Natur aus unterschiedliche Eigenschaften von Kulturen und Geschlechtern zu vermeintlich natürlichen Rollen führen. Sowohl darin als auch in der Verachtung der Frau zeigen sich Gemeinsamkeiten mit der Ideologie islamischer Fundamentalisten. Aber wie die iranische Frauenbewegung bereits 1979 formulierte: „Freiheit ist nicht östlich und nicht westlich, sie ist universell.“

Wir wollen mit patriachalen Vorstellungen brechen! Wir wollen einen Feminismus, der sich nicht nur mit Geschlechterverhältnissen und der gesamtgesellschaftlichen Frauenverachtung beschäftigt, sondern auch mit den rechten Strukturen, in die beispielsweise die „Identitären“ eingebettet sind. Wir wollen einen Antifaschismus, der das Thema Sexismus in der Auseinandersetzung mit Rechten und Konservativen nicht ausblendet. Wir wollen eine Welt in der alle Menschen leben können, ohne durch nationalistische, völkische, patriarchale und religiöse Strukturen eingeschränkt zu werden! Wir stellen uns gegen diese Verhältnisse und fordern die befreite Gesellschaft!

Deswegen: Kommt am 14. April mit uns auf die Straße, um gegen rechte Zentren und ihre patriarchalen Strukturen zu demonstrieren!

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