#hal2810

#hal2810 – Wir machen weiter!

Vorträge

Zu Beginn des Wintersemesters 2017/2018 organisierten wir zwei unglaublich gut besuchte Vorträge. Der erste Vortrag,  „Die identitäre Bewegung in Halle – eine faschistische Theater AG“ beschäftigte sich vorrangig damit, mit dem Mythos der selbsternannten „Bewegung“ aufzuräumen und Selbstdarstellung und Realität gegenüberzustellen.

Zum zweiten Vortrag von http://vonnichtsgewusst.blogsport.eu zum Thema „Die Revolte der Angepassten? Die Identitären im Spannungsfeld von Subkultur und Bewegungsanspruch“ könnt ihr die wichtigsten Kernpunkte unter dem Twitter Hashtag #ibvortrag nachlesen.

Aufruf

Faschos verpisst euch! Nazizentrum dichtmachen!

Die selbsternannte „Identitäre Bewegung“ hat sich in Halle/Saale vergangenen Sommer ein Haus in der Adam-Kuckhoff-Straße 16 gekauft. (1) Als engagierte AntifaschistInnen, Studierende und Anwohnende haben wir deshalb bereits am 11. Juli kraftvoll demonstriert, dass wir mit dem rechten Hausprojekt und den dazugehörigen Umtrieben nicht einverstanden sind. (2) Die „Identitären“ haben laut Presse seitdem einige unruhige Nächte und gestalterische Veränderungen an ihrem Haus erleben müssen. Darauf reagierten sie mit gereizter Stimmung im Alltag und der Anbringung von mehreren Überwachungskameras am Haus. (3)

Der AfD-Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider eröffnete im September sein Bürgerbüro in der Adam-Kuckhoff-Straße 16. Organisatorische Zusammenarbeit zwischen AfD und „Identitären“ gäbe es dabei natürlich nicht. (4) Mit dem Einzug der AfD in den Bundestag und den Mandaten in verschiedenen Landtagen können die Möchtegernintellektuellen der Neuen Rechten nun also auf mehr parlamentarische und finanzielle Unterstützung zählen.
Dieser ernüchternden Tatsache muss die Erkenntnis folgen, sich den menschenfeindlichen Tendenzen in der Gesellschaft zu stellen und sich gegen diese zu organisieren. Nur die nachhaltige Veränderung der Grundbedingungen unserer Gesellschaft kann Symptome wie die AfD oder die „Identitären“ verunmöglichen. Bis dahin ist es an uns, ihrem Handeln konsequent und entschlossen entgegenzutreten.

Das Versprechen, den Rechten keine ruhige Minute in ihrer Immobilie lassen zu wollen, werden wir deshalb mit einer weiteren Demonstration bekräftigen! Kommt am 28.10.2017 zur antifaschistischen Demonstration „Faschos verpisst euch! Nazizentrum dichtmachen!“

(1) https://lsa-rechtsaussen.net/ein-identitaeres-haus-fuer-die-kontrakultur-halle/
(2) https://kickthemout.noblogs.org/aktionen-und-termine/hal1107-kampagnenstart/
(3) http://www.mz-web.de/halle-saale/identitaere-bewegung-in-halle-datenschuetzer-wird-wegen-kamera-ueberwachung-aktiv-28447098
(4) http://www.mz-web.de/halle-saale/afd-politiker-eroeffnet-buero-darum-steht-rechtes-zentrum-bald-unter-polizeischutz-28459276

Statement des Orgateams

Leute, wir sind absolut begeistert. Ihr seid einfach der Hammer! Wir haben es erneut, trotz eher ungemütlichen Wetters geschafft, mit roundabout 900 Menschen ein ganz klares Zeichen zu setzen. Vielen Dank an alle, die gekommen sind und die Demo so laut und entschlossen gemacht haben! Besonders freuen wir uns über die zahlreiche Unterstützung durch die Anwohner*innen des Bebelviertels, die sich nicht durch die Hetzkampagne von AfD/einProzent/Kontrakultur und der Berichterstattung der Lokalpresse haben abschrecken lassen.

Vielleicht ist es aufgefallen, obwohl es eigentlich nichts besonderes sein sollte, – die ersten Reihen wurde ausschließlich von Frauen* gestellt, die wunderbar kraftvoll die Demonstration angeführt haben. Dies war der Startschuss zu neuen Projekten, die sich unter anderem gegen den angeblichen Feminismus der IB-Postergirls wenden werden, und eine ganz klare Ansage: Wir lassen uns von euch nicht einschüchtern.

„Kontrakultur Halle“ hat sich diesmal nicht auf die Straße getraut, sondern blieb mit wenigen Personen im stinkendem Haus (Eigenaussage Melanie). Lediglich eine vermummte Person hat aus dem Dachgeschossfenster des Hauses fotografiert.

Die Kampagne ist damit jedoch noch lange nicht zu Ende! Wir atmen jetzt mal kurz durch, sammeln neue Ideen und dann geht es mit voller Kraft weiter. Wir lassen den identitären Faschos keine Ruhe, bis das rechte Zentrum in der Adam-Kuckhoff-Straße 16 verschwunden ist.

Redebeiträge

Redebeitrag von Gesellschaftskritische Odyssee Halle zur Teilnahme der MLPD an Demonstrationen: Redebeitrag Geko (als pdf)

Auszug:
„Eben wegen dieser Notwendigkeit einer solchen Kompromisslosigkeit muss einer radikalen autonomen Linken klar sein, dass sie nicht mit allen demonstrieren darf. Wer denkt, mit jedem demonstrieren zu können,der sich gegen Nazis ausspricht, öffnet gedanklich schon den ersten Schritt zur Querfront. Wer immer noch glaubt, dem Spruch „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ etwas abgewinnen zu können, begeht schon den ersten Fehler. Wie die Identitären sich noch anders darstellen als ihr eigentliches Vorhaben es hervorbringen würde, so findet man auch immer wieder auf den hallischen antifaschistischen Demonstrationen Gruppierungen, welche unter dem Allgemeinnenner „Gegen Rechts“ sich in die diffuse Linke mit einreihen und toleriert werden (wollen).

Eine radikal autonome Linke, welche es ernst meint mit dem Kampf gegen die Identitären, also gegen rechts-national-faschistische Tendenzen in diesen Land, muss es auch ernst meinen mit dem Kampf gegen Ideologien wie den Autoritarismus, gegen Vorstellungen von streng hierarchischen Ordnungen, gegen Volksideologien, gegen die bedingungslose Unterordnung, gegen Negierung des Individuums, dem Kampf gegen den antisemitischen Antizionismus und gegen Herrschafts- und Führungsansprüchen von selbsternannten Avantgarden irgendwelcher Revolutionen und muss es ernst meinen gegen selbstherrliche Gesten, welche propagieren, dass für bestimmte Veränderungen halt Menschen sterben müssen.
Das heißt für uns, dass wir nicht mit jedem demonstrieren können. Das heißt für uns in diesem konkreten Fall , dass wir nicht mit der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschland, der MLPD, einer alten K-Gruppe,demonstrieren wollen.“

Redebeitrag von Resistance Rostock: Redebeitrag_Halle (als pdf) oder online

Auszug:

„Nicht nur hier in Halle sind die Bestrebungen der Identitären feste Stützpunkte und Räumlichkeiten für sich zu beanspruchen Realität. Konfrontiert mit Recherchen, ließ der identitäre Bundesvize Ende des Jahres 2016 verlauten, dass die Bundeszentrale der Identitären nach Rostock ziehen soll. So bezogen Identitäre vor ca. einem Jahr eine ganze Etage in einem Bürogebäude zwischen Hauptbahnhof und der Burschenschaft Redaria-Allemania. Während hier in Halle ein ganzes Haus in der Nähe des Campus als Projekt der Identitären zur Verfügung steht, handelt es sich in Rostock lediglich um eine einzelne Büroetage. Der Traum vom Hausprojekt und Schulungszentrum in Rostock scheint vorerst gescheitert, waren doch die Kameraden hier in Halle aktiver – Rostock muss sich nun mit der Abwicklung des bundesweiten Onlineversands beschäftigen.“

Redebeitrag von Radio Corax zur Ideologie der Identitären: Redebeitrag Ethnopluralismus und Opferbereitschaft

Der Aufruf von https://www.nocompact.de/ zu den Gegenprotesten am 25.11.2017 in Leipzig kann auf der Internetseite von NoCompact nachgelesen werden.

Presseschau

MDR-Beitrag zur Situation im Viertel mit Video:
MDR-Beitrag „Das Gespenst im Steintor-Viertel“ mit der Anwohner*innen-Initiative
Bericht Mitteldeutsche Zeitung (mit Ticker) über die Demo
Bericht dubisthalle über die Demo (mit Videos und Bilderstrecke)
Video der Mitteldeutschen Zeitung zur Demo
TAG24 berichtete vorab über die Demonstration
Endstation Rechts mit einem ausführlichem Artikel

Fotoreihen

Thomas Schade

PM Cheung

Presseservice Rathenow

Lukas Beyer

Recherche

Von den Ibstern war ja, wie bereits geschrieben, nicht allzu viel zu sehen. Am selben Wochenende fand der groß angekündigte Hackathon statt, der sich im Endeffekt als ziemlicher Reinfall herausstellte (ob es daran lag, dass es im Haus noch deutlich noch Buttersäure riecht, lässt sich nur mutmaßen). Außerdem waren Martin Sellner und Brittany Pettibone in der Stadt, zogen es jedoch vor, zum Zeitpunkt der Demonstration in Dresden Steine zu versteigern. In der AKS16 befanden sich neben Reisekader Franz Reißner nur die üblichen Verdächtigen. So sieht es im Übrigen aus, wenn Identitäre Gesicht zeigen:

Quelle: Lukas Beyer