Hedonismus statt Faschismus – Musik & antifaschistische Hochkultur
Die Identitären und ihr Netzwerk haben in den letzten Jahren mit unterschiedlicher Erfolgsquote versucht, eine angeblich „kritische“ oder „alternative“ Präsenz zu dem aufzubauen, was sie als linksgrünversiffte Meinungshegemonie auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig wahrnehmen. Doch ganz dem Trend der letzten anderthalb Jahre entsprechend wird sich während der diesjährigen Leipziger Buchmesse lieber nicht mit eigenen Ständen präsentiert – stattdessen zieht man sich ins eigene Haus zurück. Man lädt zum „Verlagstag“ mit dem Motto „Werkstatt Europa“, wobei die eingeladenen Verlage unüberraschenderweise primär aus dem faschistischen Dunstkreis der IB und des Instituts für Staatspolitik stammen. Neben Kubitscheck’s Antaios und Sezession sind der „Jungeuropa“-Verlag von Philipp Stein und „Manuscriptum“, welcher unter anderem Akif Pirincis wirre Thesen verbreitet, geladen. Außerdem soll die „identitäre“ Kampagne zur Europawahl vorgestellt und einem Klavierkonzert gelauscht werden.
Während die Neue Rechte also mal wieder Vernetzung betreibt, von der Relevanz der eigenen Kampagnen fantasiert, beim Konsumieren der eigenen Produkte Geld hin- und herschiebt und sich einbildet, ein kulturell wertvolles Erlebnis für die eigene Peer Group aus jungmännlichen Burschis und ihren alten Herren zu schaffen, gönnen wir uns Hedonismus und vielleicht das ein oder andere Bier (standesgemäß natürlich aus der Plasteflasche!) nach dem klassischen „Wir haben Spaß und ihr habt nur Deutschland“-Programm. Neben (Zecken)Rap von Rana Esculenta und Efkaes wird es sowohl Housemusik aus der Dose von fm pause als auch antifaschistische Punkpoesieklassiker geben. Und da unser Ziel nach wie vor ist, den Identitären ihre Veranstaltungen zu vermiesen und den anreisenden Faschos und ihren Sympathisant_innen auf die Nerven zu gehen, werden wir das an der Ecke Adam-Kuckhoff/Emil-Abderhalden-Str tun. Kommt rum – am 16. März ab 12 Uhr.
Den Redebeitrag zur Bedrohungssituation durch die Identitären, der am Samstag auf der Kundgebung verlesen wurde, könnt ihr jetzt auch hier nachlesen: